
Es gibt Tage, an denen es regnet. Es prasseln die Tropfen, der Himmel ist grau und man möchte sich einfach nur ins warme, trockene Bett kuscheln. Die Stimmung ist bedrückt und wirklich viel machen, kann man leider nicht. Man sitzt stundenlang am Fenster und wartet bis der Himmel aufreißt, die Sonne hervor kommt und alles auf einmal wieder viel leichter fällt. Schnell vergessen wir dann, wie wichtig diese Regentage sind.
Doch ich meine damit nicht die wirklichen Regentage, an denen die Natur ihr Lebenselexier erhält und der Boden matschig wird. Ich meine die Tage, an denen es in dir selbst regnet.
Man fühlt sich matt und macht es sich selbst zum Vorwurf, jeder Schritt und sogar das Atmen ist anstrengend und die Motivation etwas zu tun, läuft auf dem Nullpunkt.
Es gibt Zeiten, da begegnen einem diese Tage häufiger und dann sind sie auch lange wieder nicht zu spüren. Es ist ja das Gefühl in einem selbst, was den Tag in ein schlechtes Licht rückt. Denn eigentlich können wir doch jeden Tag mit einem Lächeln aufstehen und uns freuen, am Leben sein zu dürfen. Atmen zu können. Frei zu sein. Zu fühlen.
Viel zu häufig vergessen wir, was wir für ein großes Glück haben, ein Teil von dieser Welt sein zu dürfen. Auch wenn es häufig schwer ist, man nicht immer alles versteht und manchmal auch einfach nicht weiter weiß.
Doch wir vergessen leider zu häufig, dass Regentage überlebenswichtig sind. Genau wie der Regen für die Natur und Wasser für die Lebewesen, muss es uns auch mal schlecht gehen, damit wir wieder runter kommen. Damit wir anfangen nachzudenken, ob etwas in unserem Leben momentan nicht richtig ist oder wir uns wiedereinmal zu viel zumuten.
Unsere Seele und unser Körper arbeiten so stark zusammen, dass wir wieder lernen müssen hinzuschauen, hineinzufühlen und zu verstehen. Wenn wir das nicht können oder nie gelernt haben, werden wir krank. Wenn nicht heute, dann morgen und wenn nicht übermorgen, dann in zehn Jahren. Aber wir werden krank.
Wir können aus eigener Kraft so viel aushalten und überwinden, aber nur wenn wir es uns bewusst machen, aktiv daran arbeiten und Regentage nutzen, um Rast zu machen und unsere Gedanken zu sortieren.